Wie kommt es, dass Frauen, die vor Kurzem noch in Schuhläden verloren gingen und Männer, denen Baumärkte als notwendiges Übel erschienen, von Regalen voller Epoxyharz, Dichtungen, Filtern, Spachteln und Teflon-Spray angezogen werden? Absolvieren Gerlinde und Gunther etwa schon wieder eine Ausbildung, statt einfach mal Urlaub zu machen? Ja – sie tun es schon wieder!!

Diesmal handelt es sich um ein Fächerbündel aus Mechanik, Elektrik, Medizin, Reiseleitung, Psychologie, Meteorologie, Schneiderei, Navigation, Nachrichtentechnik, Ernährungslehre, Leadership, Bootsbau, Selbsterfahrung und Themen, mit denen man gar nicht rechnen kann.

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Heute am Stundenplan: Kopfüber-Tauchen in den Motorraum. Getriebeöl überprüfen und persönliches Kennenlernen einiger unbekannter Schrauben. Nach dreißig Sekunden strömt Schweiß aus allen Poren. Wie es einem bei einer Reparatur auf See ergehen mag, kann man sich ungefähr so vorstellen: Fluchen, fluchen, fluchen, kotzen, sich verbrennen, weiterfluchen, Birne anhauen, weiterkotzen…

Bereits absolviert: Grundlagen der 12 Volt-Elektrik, Autoradio tauschen, LED-Lampen reparieren, Kabel verfolgen, Einführung in Schaltpläne und Messtechnik. In Kürze folgen Ankerlicht und Windmessanlage wechseln (in Kombination mit Mastklettern), Autopilot reparieren, Radardisplay erneuern, Erweiterung der Solaranlage, und mehr.

Die Themen Rumpf, Rigg, Gas- und Wasserinstallation, Außenbordmotor, Hydraulik und Doppelpendelruder-Windsteuerung überspringen wir erst einmal. Der Umgang mit Lebens- und Genußmitteln, sowie deren Auswirkung auf Moral, Gesundheit und Finanzen wird an anderer Stelle vertieft.

Zum Glück sind Gerlinde und Gunther mit Neugier und Fachliteratur ausgestattet. So haben sie gelernt, dass der OM und die YL im SSB-QSO barfuß fahren. QSL? ufb! QRT und Charlie Lima! *)

*) Die erste Person , die uns dafür eine passende Übersetzung liefert, gewinnt eine gekühlte Braun´sche Röhre, abzuholen auf der SY Muoza!

Kommentare

  1. Herminio Redondo García

    Ach, Ihr Lieben! Wie ich Euch bemitleide!
    Früher sagte man: Gehe zum Militär und du wirst erst ein Mann…! Aber mir scheint, Seemann werden (bzw. Seemännin) erweitert das „Werden“ und das Können noch viel mehr!
    Also, weitermachen! Und beste Wünsche!
    …aus Ottakringien

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    • Mitleid mit unserem selbst gewählten Abenteuer ist keinesfalls nötig. Uns geht es gut und es macht Spaß, jeden Tag etwas Neues zu erlernen. Gerade weil man nie so genau weiß was auf einen zukommt…! Unsere Segelkollegen beneiden uns mitunter sogar um unsere Probleme. Die haben oft viel größere Schwierigkeiten – auch wenn sie sich ein nagelneues Schiff um 1,5 Millionen Euro kaufen! Das bestätigt uns die Qualität unserer Muoza.

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  2. Karl FLORIAN

    Servus Gunther! Daß Du den Ausstieg, und den Einstieg ins Bootsnomaden-Leben
    gewagt hast, finde ich großartig. Bin Dir schon ein bisschen neidig – meine liebe Ehefrau ist für sowas nicht
    zu haben. So bekomme ich als Pensionist 7-8 Wochen frei zum Segeln: ein bisschen Regatta, Skippern oder
    Prüfen. Wünsche Euch „fair winds“ und Frohe Weihnachten. CL CL CL

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  3. Hallo Gunter! Schön von dir zu hören, dass es euch gut geht. Wie wir immer unseren Prüflingen mit auf den Weg geben: Erfahrung muss man sich erfahren! Manchmal ist es mit Knochenarbeit verbunden und ein anderes Mal macht es einfach nur Spaß. Aber die Situation sollte immer kontrollierbar bleiben. Ich wünsche euch eine schöne Zeit, genießt es, zu zweit einen Traum zu leben! Liebe Grüße aus der Heimat, Ernst.

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