Trotz – oder vielleicht sogar wegen – der grauenhaften Rahmenbedingungen in der Werft, kommen wir zu einigen Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen:

M., 46, ein Deutscher mit italienischem Pass, vagabundiert seit 23 Jahren auf Booten durch die Welt. Er verfügt über viel Wissen und Erfahrung – und ist ein unglaublicher Schnorrer. Er erwartet von allen Seiten Hilfe und beschwert sich über die „Schweine“, deren Hilfe nicht genau dem entspricht, was er sich vorstellt. Von Wasser über Essen bis zu Material und Dienstleistungen: Alles bekommt er von den Anderen, die „so böse“ zu ihm sind. Jeder macht sich seine eigene Welt.

Der französische Skipper des Nachbarbootes TAO fällt uns beiden sofort ins Auge. Nicht wegen seiner Südsee-Tätowierungen oder seiner gepflegten Art. Er erinnert uns an unseren lieben Freund Sami, der leider viel zu früh verstorben ist. Er verfügt über die selbe Körperhaltung, die selbe Mimik und Gestik, die selbe Stimme und Intonation wie Sami. Es ist kaum zu fassen – und wir freuen uns ein ums andere mal, wenn wir ihm begegnen. So jemand muss ein netter Mensch sein!

Blogeintrag 6_2 Das 7,5 Meter kleine Boot von Marco

T., Belgier, Skipper und schräger Geschäftsmann mit guten Ideen, hat immer gute Laune. Auch wenn er mal mit einem Scherzchen ins Fettnäpfchen tritt, macht ihm das nichts aus. Er arbeitet zack-zack, alles nicht so genau, aber rasend schnell und immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Als er feststellt, dass sein schwarzer Unterwasseranstrich immer noch nicht trocken ist und Farbe auf seinen Fingern klebt, geht gerade ein schwarzer Hund an ihm vorbei. Wir wissen was kommt, man sieht es Toms Augen an: Ein kleiner Seitenblick, ob er unbeobachtet ist – dann wird der Hund gestreichelt, schwarze Farbe auf schwarzem Hund sieht eh niemand…

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