April 2014:
Wir sind am Ende unserer Auszeit angelangt. Ein neuer Weg muss eingeschlagen werden. Der Ernst des Lebens ruft. In Innsbruck bleiben, einen neuen Job suchen und im gewohnten Umfeld bleiben? Etwas Neues wagen, eine Unternehmensgründung, ein Abenteuer, vielleicht sogar den Traum von der Segelreise verwirklichen? Welt statt Innsbruck?
Wir spazieren durch den Wald, als Gerlinde sagt: „Wenn wir das mit der Segelreise machen wollen, dann jetzt. Ob ich noch in fünf oder zehn Jahren dazu bereit bin, weiß ich nicht. Lass es uns jetzt tun, Start im Herbst.“
Wir sind beide nervös, Gunther spricht noch davon, sich weitere Möglichkeiten offen lassen zu wollen. Aber im Grunde ist es entschieden. Wir spüren es und können die nächsten Wochen kaum schlafen – zumal sich schon Angebote für Segelboote auftun.
Kurz darauf haben wir sie gefunden: Gerlinde entdeckt im Internet eine Hallberg Rassy 35 Rasmus, ein echtes kleines Hochseeboot, voll ausgestattet, in Martinique. Alt, aber gepflegt. Eine weitere Vorentscheidung ist gefallen. Auch wenn der Kauf erst später ansteht, im Herbst.
Es geht weiter, wie in Trance. Die meisten Menschen bestärken uns in unserem Vorhaben, was uns überrascht und motiviert. Wir erhalten den sprichwörtlichen Rückenwind – auch Segler, die wir nur online kennenlernen, geben uns Mut und wertvollen Rat. David (www.sturmaufsee.at) ist nur einer von vielen. Danke euch allen!
Wir gehen den Weg weiter – auch wenn wir nicht wissen, wohin er uns führen wird. Persönlich, beruflich, finanziell: Wird es ein Scheitern, eine Offenbarung, irgendwas dazwischen – oder ganz etwas anderes? Wie lange werden wir reisen können und wollen? Drei Monate oder drei Jahre? Wie alt muss man sein, um so ein Projekt in Angriff nehmen zu können? Wie viel Geld und Sicherheiten sind nötig? Wie viel Erfahrung muss man haben? Wir haben von allem wenig – aber wir sind relativ jung, gesund – und haben einander. Kommt danach der Karriereknick oder werden sich neue Wege auftun? Wir können nur warten und zusehen, was kommt…