Der Weg ist weitergegangen. Eine Menge organisatorischer Fragen sind erledigt, Nachmieter gefunden, Vollmachten erteilt, Bankkonten geregelt, Versicherungen abgeschlossen, Verträge gekündigt – und Testamente verfasst. Neue Menschen kennengelernt, Rat und Hilfe erhalten, Auto verkauft, Tickets gebucht. Einfache Fahrt. Uns wird bewusst, von wie vielen geliebten Menschen wir umgeben sind. Wir nehmen uns in den letzten Wochen viel Zeit, Familie und Freunde zu sehen. Versuchen, möglichst wenig an Begriffe wie Abschied zu denken, es wäre emotional zu anstrengend.

Wir sind überzeugt, dass sich Verbundenheit durch räumliche oder zeitliche Entfernung nicht auflösen lässt. Dieses Bewusstsein spendet Trost, wenn man einen lieben Menschen drückt und weiterzieht. Es ist soweit: Die Wohnungen sind geräumt und übergeben, das Auto ebenfalls, alle Habseligkeiten sind verstaut, die Koffer gepackt. Neun Gepäcksstücke! Gunthers Mutter steht mit uns am Bahnsteig. Wir wuchten – unter erstaunten Blicken der Passanten – die Last in den Zug. Winken zum Abschied – und fallen erschöpft in die Sitze. Wirre Gedanken begleiten unsere Fahrt durch das Inntal.

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